Ein Leben lang Malerin
Durch ihre ganze, der Figuration treu ergebene, unausschöpfbare Motivwelt, vom Porträt zum Stilleben, von der Landschaft zur Genregrenze, vibriert eine Malergeste, die auf vollkommender Freiheit beruht. Eine Freiheit, die auf zeichnerischer Meisterschaft begründet ist und sich in malerischem Überschwang auflöst. Die sich von den Zwängen jeglicher Stilkunst befreit hat und nur der subjektiven Empfindung gehorcht. Die immer wieder neue Räume öffnet, die verblüfft und überrascht. Sie scheint von einer stupenden inneren Sicherheit zu profitieren - sie malt "ohne Netz". Ihr Atem, ihre Impulsivität, ihre Kennerschaft und Erfahrung konstituieren gleichsam die Bildkörper, der Strich und die Farbe fliessen, fast wird es schwierig, den Augenblick zu fixieren. So entdeckt sie die Monotypie als kongeniales "Malmittel". Kunst und Leben bilden in diesem Werk eine untrennbare Einheit. Das ist das Geheimnis der Figuration, die uns das Nächste ist. Der und die andere, Freunde und Lover, der Nachbar, die Nachbarschaft, der Ort des Daseins. Also doch "Realismus", jedenfalls nie Erfindung. Durchdringung der Lebensexistenz, des Körperlichen, der sichtbaren Welt. Wahrnehmungen einer Seismografin. Rosina malt. Sie malt sich durchs Leben, sie malt ihr Leben, Chronistin einer Zeit und Gesellschaft durch ein malerisches Temperament. Ein Leben lang Malerin - Lebensmalerei.
Guido Magnaguagno
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